Frage:
Depressive und Entscheidungen?
Sonne
2006-06-21 12:08:43 UTC
Es geht doch nicht darum dass ich nicht helfen will, sondern dass ich nicht weiß wie.
Depressive kann man nicht motivieren sonst wären sie es nicht. Das ist doch das Problem
Sieben antworten:
Schatzkiste
2006-06-21 14:41:37 UTC
Ich hoffe du hast viel Kraft und Geduld. Für die Person wird es wichtig sein, dass sie dich Tag und Nacht erreichen kann, oder zu dir kommen kann, wenn sie das alleine sein nicht erträgt. Die Entscheidungen treffen muss sie selbst, wahrscheinlich hat sie Angst davor eine zu treffen, weil sie sie dann nicht tragen kann. Womöglich möchte sie sich aus der "Verantwortung stehlen" und deshalb lieber andere entscheiden lassen. Das geht aber nicht, sie muss selbst entscheiden und wird dringend jemanden brauchen, der die Entscheidung mit ihr trägt.

Als Beispiel

Die Wohnung gefällt ihr nicht. Dann kann sie sich nicht entscheiden die Wohnung zu wechseln, weil sie sich eine neue suchen muss, weil man u.Umständen neue Möbel bracht, weil man dann nicht mehr so nah bei Freunden ist, weil die Lage dann nicht so toll ist, weil es komische Nachbarn geben könnte usw.

Die Hilfe würde so aussehen.

Wenn du eine andere Wohnung brauchst, dann können wir ja zusammen eine suchen. Ich helfe dir beim umziehen, Möbel raussuchen etc. pp



Wahrscheinlich kann man den betroffenen die größte Hilfe geben, das man Ihnen dabei hilft die Veränderung die sie vorhaben zu unterstützen.

Zahllose Möglichkeiten. Neue Klamotten einkaufen gehen, anderen Beruf wählen, einen Lebenspartner finden. Irgendeine Veränderung muss kommen und welche, dass muss die Person selbst herausfinden und entscheiden.
nanu
2006-06-22 15:25:53 UTC
Ich leide selber unter Depressionen, wegen Suizidgefahr war auch in Klinische Behandlung. Mein Umfeld kann dammit umgehen, aber ich muss selber mit den ganzen Klarkommen. Depressive kann man wohl motivieren, die soll man aber nicht drängeln. Mitgefühl ist in ordnung, mitleid ist fehl am Platz. Es soll man zuhören können, nicht nur anhören.
Alex
2006-06-21 23:12:38 UTC
Also, ich bin auch depressiv, und zwar schon seit Jahren. Und ich habe niemals von meinen Freunden erwartet mich zu therapieren, oder motivieren, wäre auch zu viel verlangt. Also mittlerweile habe ich mein Leben wieder einigermaßen im Griff, und es hat mich viel Disziplin und Anstrengung gekostet, was mir sehr geholfen hat, was meine Freunde anbetrifft, war, daß wir uns regelmäßig getroffen haben, einfach um etwas Struktur ins Leben zu bringen... regelmäßige Abläufe sind wichtig, auch wenn es dazu manchmal nen Tritt in den Hintern bedarf. Allerdings auch beachten, daß es Tage gibt, an denen man einfach niemanden sehen will, so geht's mir jedenfalls. Kann für die Freunde manchmal hart sein, ich habe mich da eigentlich sehr gut im griff, weiß aber nicht, wie das bei anderen so ist, die Stimmung kann halt schon mal etwas aggressiver sein.

Aber wie gesagt, als Freund bist du nicht für's therapieren verantwortlich.

Naja, hoffe ich konnte etwas helfen
bambelbee1963
2006-06-21 20:34:11 UTC
man kann sie nicht ad hock motivieren, schon klar. das braucht zeit und das nötige fingerspitzengefühl. zu anfangs ist es doch erstmal wichtig das du das bist für sie, das vermittelt: du bist nicht alleine



zu wissen das man nicht alleine ist tut gut,das jemand zuhört wenn man wieder mal down ist und sich im kreis dreht



bring sie zum lächeln, mach dich meinetwegen zu ihrem clown, aber versuche es unentwegt weiter das positive am leben herauszukehren zu zeigen vorzuleben



es muss irgendwas geben an dem sie mal gefallen hatte, spass hatte ein hobby oder ähnl. irgendwas muss es geben das sie einigermassen gut kann



geb dir doch ne blösse: sag einfach....ich hab das und das probiert kannst du mir helfen? ich krieg das nicht hin



unternehm was mit ihr, und wenn es nur ein gemeinsamer kochabend ist, ablenken, ablenken



und das wichtigste : geb du niemals auf sie aufzugeben.Kämpfe mit allen mitteln



wenn ich nicht damals jemanden gehabt hätte der an mich geglaubt hat, wäre ich heute nicht hier
jhj_5963
2006-06-21 19:45:08 UTC
Wie ich vorher gesagt habe, wäre eine telfonische Seelesorge gut. Die sind dafür qualifiziert. Außerdem wäre es gut, wenn du einmal mit dem Therapeuten sprechen würdest.



Du könntest auch Bücher aus der Bücherei leihen oder Bücher kaufen, die sich mit dem Thema beschäftigen (aber nicht zu alte ;-) )



Im Internet sind wahrscheinlich auch sehr viele Webseiten, die sich mit dem Thema beschäftigen.
Christa K
2006-06-21 19:32:38 UTC
Depressive Menschen brauchen dringend einen guten Therapeuten, der kann bei Entscheidungen oft sehr gut helfen. Und zwar so, daß der depressive Mensch das Gefühl hat, daß er die Entscheidung selber getroffen hat. Ein guter Therapeut schafft es auch, diese Menschen aus ihrer Phase herauszuholen. Das dauert oft sehr lange, aber es ist zu schaffen. Tageskliniken sind da auch eine sehr große Hilfe. Dort verbringt man den Tag mit Therapien und abends geht es nach hause. Das kann bis zu 12 Wochen, manchmal auch länger dauern.
2006-06-21 19:17:57 UTC
Stimmt!! Mich kann auch keiner motivieren ausser mir selbst..wenn überhaupt *g*Du kanst aber ein guter Freund sein und viel Zeit mit dieser Person verbringen, das hilft dabei, dass sie nicht die ganze Zeit nachdenkt..also ich mag das zumindest!


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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