Frage:
was ist ein mao hemmer?
michel300
2006-06-20 04:49:06 UTC
was ist ein mao hemmer?
Sechs antworten:
2006-06-20 04:53:29 UTC
Das ist ein Antidepressivum. Wie es genau funktioniert liest du besser bei Wikipedia nach :)
Leony
2006-06-20 17:30:42 UTC
Manisch-depressive Erkrankung

(Bipolare affektive Störung)



Prof. Dr. Peter Hofmann







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Was ist die Manisch-depressive Erkrankung?



"Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt", so übersetzt der Volksmund die Diagnose: Manisch-depressive Erkrankung. Es ist ein Kaleidoskop menschenmöglicher Stimmungslagen zwischen Euphorie und abgrundtiefer Niedergeschlagenheit.



Die Krankheit ist durch abwechselnde Episoden von Stabilität, Depression und euphorischer/dysphorischer Stimmung (Manie) gekennzeichnet. Das persönliche Erleben der Umwelt verändert sich, der Patient verliert den Realitätssinn.



Die Zahl der Episoden ist von Person zu Person verschieden. Manche haben nur eine einzelne Episoden, andere haben viele. Zwischen den Episoden ist der Patient im Prinzip psychisch gesund. Schätzungsweise sind ein bis zwei Prozent der Bevölkerung von der manisch-depressiven Erkrankung betroffen.



Gründe für das Entstehen der manisch-depressiven Erkrankung



Familien- und Zwillingsstudien haben gezeigt, dass erbliche Faktoren für die Entstehung der Krankheit von Bedeutung sind. Forscher bemühen sich herauszufinden, welche Gene konkret für die krankhaften Stimmungsänderungen verantwortlich sind.



Vieles deutet darauf hin, dass die Fähigkeit der Regulation wichtiger Signalstoffe (Überträgersubstanzen) im Gehirn (Serotonin, Noradrenalin, Dopamin) gestört ist. Eine Therapie zielt deshalb darauf ab, eine kontrollierte Ausschüttung dieser Signalstoffe zu erreichen.







Symptome der Manisch-depressiven Erkrankung



Das Krankheitsbild der Depression:



Herabgestimmtheit

Starke Hoffnungslosigkeit

Mimik und Sprache sind gehemmt (also langsam und starr)

Patient leidet an fehlendem Selbstbewusstsein

ausgeprägte Entscheidungsschwäche

Die Gedanken kreisen oft um Tod und Selbstmord.

Körperliche Symptome (z.B. Appetitverlust, Gewichtsabnahme)

(Mehr zum Krankheitsbild der Depression können sie hier nachlesen.)



In den manischen Perioden ist das Krankheitsbild genau entgegengesetzt. Der Betroffene hat Lebenskraft und das Bedürfnis, etwas auszurichten. Die wichtigsten Symptome sind:



Gehobene/euphrische Stimmung, Aggression, Reizbarkeit

Stark gesteigerter Antrieb und Energie mit Bewegungs- und Aktivitätsdrang

Drang zu Reden; die Stimme ist kräftiger und man spricht schneller als sonst.

Meist keine Krankheitseinsicht

Man ist nicht müde, hat kaum das Bedürfnis zu schlafen.

Hemmungsloses und unkritisches Verhalten; Impulsivität, Spontaneität

Erhöhtes Selbstbewusstsein bis zum Größenwahn

Im Rahmen schwerer sowohl depressiver als auch manischer Perioden können Wahnvorstellungen auftreten. Dabei neigt der Patient in der manischen Episode eher zur Selbstüberschätzung bis hin zum Größenwahn; der Patient glaubt beispielsweise, "Gottes Auserwählter" zu sein oder eine große Erfindung gemacht zu haben oder über höhere Einsichtigen zu verfügen. Dagegen neigt der depressive Patient eher dazu, sich selbst abzuwerten. Innerhalb schwerer depressiver Episoden kann es zur Ausbildung eines sog. "nihilistischen Wahns" kommen; der Patient empfindet sich dann als vollkommen wertlos.







Was kann man als Betroffener selbst tun?



Informieren Sie sich gut über das Wesen der Krankheit

Suchen Sie Hilfe (Arzt, Psychologe) auf, wenn Sie die oben erwähnten Symptome bemerken.

Erkundigen Sie sich hier über Selbsthilfegruppen.





Wie erstellt der Arzt die Diagnose?



Es gibt keine sicheren Tests; der erfahrene Arzt kann jedoch durch die Befragung des Patienten selbst, aber auch durch die Angaben nahe stehender Personen die Stimmungslage des Patienten einschätzen und das Vorliegen einer psychiatrischen Erkrankung beurteilen. Dabei wird er neben der Erfassung psychischer Veränderungen auch charakteristische körperliche Symptome herausarbeiten. Denn gerade die körperlichen Symptome sind nicht selten der Grund, warum Patienten erstmals den Arzt aufsuchen. Einen weiteren "Baustein" in der Diagnosestellung stellt der Ausschluss organischer Erkrankungen dar, welche teilweise auch mit psychischen Veränderungen einhergehen können und entsprechend therapiert werden müssen. In der Zusammenschau der erhobenen Befunde wird es dem Arzt gelingen die Diagnose zu stellen.







Wie sind die Chancen auf Heilung?



Wie oben bereits erwähnt, zeigt die Erkrankung unterschiedliche Verläufe. In einigen Fällen kommt es nur zu einem einzigen Schub, häufiger treten jedoch Rückfälle auf. Leider ist es derzeit nicht möglich, den Verlauf der Erkrankung im Einzelfall vorherzusagen. Die Therapie umfasst daher zwei Ziele: die Behandlung des akuten Krankheitsschubes und die konsequente Vorbeugung gegen Rückfälle. Sowohl für manische wie auch depressive Erkrankungen gibt es heute gut wirksame Medikamente, die im Rahmen eines umfassenden Therapiekonzeptes eingesetzt werden.







Wie wird die Manisch-depressive Erkrankung behandelt?



Die Behandlung der depressiven Episode hängt von der Schwere der Symptome ab: Bei leichten Depressionen (dies treten im Rahmen einer manisch-depressiven Erkrankung aber fast nicht auf) kann eine Gesprächstherapie ausreichend sein, meist wird jedoch die zusätzliche Gabe von Medikamenten (Antidepressiva) notwendig:



Serotoninspiegel steigernde Mittel (selektive Serotoninwiederaufnahmehemmer): SSRI

Noradrenalinspiegel steigernde Mittel: NARI

Tricyclische Antidepressiva

Tetracyclische Antidepressiva

Mono-Amino-Oxidase-Hemmer mit kürzerer Wirkungsdauer (Reversible, selektive MAO-Hemmer): RIMA

Serotonin-Noradrenalin Wiederaufnahmehemmer: SNRI

Noradrenalin-Serotonin spezifisches Antidepressivum: NaSSA

DSA (dual serotonergic antidepressant)

In schweren Fällen, besonders in Verbindung mit Selbstmordgedanken, kann die Einweisung in ein Krankenhaus notwendig werden.



Die manischen Episoden behandelt der Arzt medikamentös mit Neuroleptika (antipsychotische Medikamente), Lithiumsalzen (z.B. Lithiumcarbonat) und anderen neueren Substanzen (z.B. Carbamazepin). Die Wirkung der Neuroleptika setzt sehr rasch ein, der Effekt des Lithiums hingegen wird als "sanfter" empfunden.



Zur Rückfallverhütung kommt Lithium oder Antiepileptika (Carbamazepin, Valproat) sehr erfolgreich zum Einsatz. Diese verhindern im Idealfall nicht nur den Rückfall also verlängern die symptomfreien Intervalle, sondern führen im Falle eines Wiederauftretens einer Episode dazu, dass diese geringer ausgeprägt ist.
renate
2006-06-20 14:11:39 UTC
MAO-Hemmer sind Substanzen, die ein Enzym, das MAO (ausgesprochen = Monoaminooxidase), in seiner Wirkung hemmen. Da dieses Enzym bestimmte Amine abbaut, die für den Körper schädlich sein können, ist es möglich, daß nach der Einnahme sonst ungefährlicher Stoffe, schwere Vergiftungserscheinungen auftreten. Diese Erscheinungen können sogar bis zum Tode führen. Es gibt auch Medikamente, die zusammen mit MAO - Hemmern in ihrer Wirkung verstärkt werden, was meißt bedeutet, daß solche zu verstärkenden Medikamente MAO - Hemmer enthalten. Dies ist dann dem Beipackzettel zu entnehmen, bzw. wird vom Arzt mitgeteilt, der auch die nicht mehr zu essenden Dinge aufzählen sollte (es sein denn, er will einen akuten Hausbesuch abrechnen). Um den Hobbypharmakologen ein wenig in seiner Arbeit zu unterstützen hier nun eine kleinen Liste der Dinge, die man nicht mit MAO - Hemmern zusammen einnehmen sollte.



Nicht mit MAO - Hemmern einzunehmende Substanzen

viele Beruhigungsmittel

die meißten Tranquilizer (Stimmungsaufheller)

viele Antihistaminika (Gruppe antiallergischer Medikamente)

Narkotika

Alkohol

Amphetamine (aufputschende und/oder appetitzügelnde Substanzen)

Meskalin

Asaron (z.B: Kalmuswurzel)

Muskatnuß

Macromerine (im Dona-ana-Kaktus enthalten)

Ephedrin (Arzneimittel anregender Wirkung)

Dill-, Petersilien- und Fnechelöl (in geringen Mengen als Würzstoff unschädlich)

Koffein (Kola, Kaffee, Tee, Kakau, Guarana, Energydrinks wie "Red Müll" oder "Flying Horst")

Gereifter, also alter abgelagerter Käse

Bananen und Ananas

Tyrosin enthaltende Lebensmittel (Fisch und seine Zubereitungen, Geflügelleber, Pferdebohnen, Chianti - Weine)

Nicht zusammen einnehemen bedeutet in dem Falle, daß während des Wirkzeitraumes der MAO - Hemmer diese Substanzen nicht konsummiert werden dürfen. Dieser Wirkzeitraum reicht, substanzabhängig, von einigen Stunden bis zu ca. zwei bis drei Tagen. Bei Harminen, also Kurzzeit MAO - Hemmern, sind die Wirkungen jedoch innerhalb von 8 bis 24 Stunden abgeklungen, bei Langzeit MAO - Hemmern, wie etwa den pharmazeutischen Produkten dieser Wirkpallette im adepressiven Bereich ist eine Wirkungsdauer von einigen Tagen zu erwarten, was aber auch auf dem Beipackzettel vermerkt sein sollte. Die Wirkungen einer unzulässigen Kombination von Medikamenten mit MAO - Hemmern reichen von Kopfschmerzen , Herz- Kreislaufbeschwerden, Nackensteife, Blutdruckkriesen bis zum Tode. Die natürlich vorkommenden MAO - Hemmer, wie z.B. die Harmine, scheinen übrigens besser verträglich zu sein als die synthetisch hergestellten Langzeit MAO - Hemmer.
2006-06-20 12:01:17 UTC
Sie sind in Medikamenten enthalten die gegen Depression eingesetzt werden. Sie hemmen die Wirkung des Emnzyms Mao (Monoaminooxidase). Dieses Enzym baut für den Körper schädliche Stoffe ab, deshalb ist es auch gefährlich es einzunehmen. Es darf auch auf keinen Fall mit Beruhigungsmitteln, Alkohol etc. kombiniert werden.
bambelbee1963
2006-06-20 11:54:17 UTC
les dir das mal durch

http://www.drogenring.org/alkaloi/mao.htm
Johnny Cache
2006-06-20 11:53:01 UTC
Wird als Anti-Depressivum eingesetzt.

Details wie immer bei Wikipedia...


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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